Die Kultstätte von Vona

Die Kultstätte von Vona

Es war ein heißer Tag, die letzten Sonnenstrahlen des Tages kündigten den bevorstehenden Gebetsruf aus den hohen, spitzen Minaretten an. Die Hitze, das Pontusgebirge und das Schwarze Meer vertrugen sich in dieser Kombination nicht, denn so entstand ein Klima, welches dem Gefühl nach zu urteilen, die Lungen mit Wasser füllte.

Ich beobachtete den epischen Horizont, während mein Bruder diesen exotischen Bereich genauestens analysierte. „Ich vermute, dass die Historie bis in die Steinzeit zurückzuführen ist.“, sprach mein Bruder. „Wie kommst du darauf?“ – „ Siehst du diese Vertiefung im Gestein? Ich bin mir sicher, dass hier die Opfergaben erbracht wurden und anschließend das Blut weiter getropft ist, genau durch dieses Loch.“

Ich sah mir diesen kolossalen Stein an, erinnerte mich an früher, als viele Dorfbewohner Steine durch diese Öffnung fallen ließen. Zunächst kamen mehrere klimpernde Geräusche bis der Stein den Grund erreichte, dann ertönte ein dumpfer Lärm. Aber wie so oft im Leben, hatte man die einzige Öffnung verstopft, da jemand versucht hatte, einen zu großen Stein durchzuschieben.

Ich sprach zu meinem Bruder: „Das kann gut sein, wie bist du darauf gekommen?“ – „Siehst du wie die Sonnenstrahlen ein fast perfektes Bild ergeben?“, er murmelte leise weiter,„So konnten sie ihre Opfergaben der anthropomorphen Arinna zukommen lassen.“ Er ging in langsamen Schritten vorwärts, strich mit seinem Finger über den Stein und fragte mich: „Wurde hier mal was Schweres auf dem Stein bewegt?“…

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