Die Stoa

Die Stoa

Die Stoa

Kosmologische Betrachtungsweise der Welt, also weder theologisch, noch rein rational:

Die Welt ist in ihrer vernünftigen Ordnung als Kosmos der höchste Sinn

Nach der Stoa ist der „göttliche“ Kosmos definiert als großer Weltstaat, in dem alle Dinge und Wesen hierarchisch gestuft als Glieder eingeordnet sind. Es hat eine Form des Pantheismus in sich beherbergt.

„Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, so wie es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.“
(Kaiser Mark Aurel)

Sittlichkeit und Tugend

Das Individuum soll seinen Platz in der zufälligen-kosmischen Ordnung erkennen und ausfüllen, indem er durch emotionale Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Apathie (Leidenschaftslosigkeit, innere Seelenruhe) und Ataraxie (Unerschütterlichkeit) (à Stoische Ruhe) zur Weisheit und zur Selbstvervollkommnung (Oikeiosis) strebt.

Der Unterschied zur Ataraxie

Apathie ist keine Teilnahmslosigkeit oder Passivität, sondern gleichmütige Kontrolle der Gefühle, Wohlwollen für andere, tätiges Engagement in der Gesellschaft.

Im sozialen Bereich fordert die Stoa:

  • Gleichberechtigung von Mann und Frau
  • Eigenrecht des Kindes
  • Gleichheit von Herr und Sklave als Menschen

Allgemein verpflichtendes Naturgesetz à Grundrechte

Ist die stoische Kausalitätslehre gleichzusetzen mit Fatalismus?

„Wenn die Welt vollkommen deterministisch ist, dann werden die Naturgesetze bestimmen, ob ich tugendhaft sein werde oder nicht.“ (Bertrand Russell)

Das Glück besteht darin, unterscheiden zu können, was wir beeinflussen können und was nicht, d.h. in allen Situationen in denen man nichts tun kann, muss man nach folgendem Grundsatz handeln: SUSTINE ET ABSTINE (Ertrage und enthalte dich)

In allen Situationen, in denen wir die Lage beeinflussen können, müssen wir unser Äußerstes tun, um zu erreichen, was wir wollen.

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